Reinigung von Matratzen und Liegepolstern

Hausstaubmilben und Allergie

Der Kot, die Eier sowie Überreste von Hausstaubmilben sind als Allergene bekannt. Schätzungen gehen davon aus, das etwa 10% der gesamten Bevölkerung und 90% der Personen, die an allergischem Asthma leiden, empfindlich auf im Haushalt vorkommende Milben reagieren [12].

Die Tiere sind etwa 0,2 bis 0,4 mm groß und mit bloßem Auge kaum sichtbar [3]. Sie leben bevorzugt in warmen, feuchten Umgebungen, werden je nach Art etwa zwei bis vier Monate alt, legen zwischen 30 und 80 Eiern und scheiden etwa das 60-fache ihrer eigenen Größe als Kotkügelchen aus. Hausstaubmilden ernähren sich von Protein, dass vorzugsweise eine hohe relative Feuchte aufweist und/oder von Schimmelpilzen vorverdaut worden ist [34]. Proteinquellen können menschliche oder tierische Hautpartikel, Nahrungsreste, Pilze, Bakterien sowie Pollen sein [45]. Hausstaubmilben sind in Teppichen, Textilien, Polstermöbeln, Kissen und Matratzen zu finden [345]. In Staubproben vom Fußboden wurden im Mittel etwa 61 Milben pro 5 g Staub gefunden. Die Milbenkonzentration im Staub aus Matratzen ist 100-fach höher [1]. Das Bett ist der wichtigste Lebensraum für Hausstaubmilben [134].

Gesunder Schlaf?

Wir schlafen etwa 6 bis 12 Stunden pro Tag und verbringen damit etwa ein Drittel unseres Lebens im Bett. Während der Nacht erholt sich unser Körper vom physischen und psysischen Stress des Tages. Wir verdauen und scheiden Stoffwechselabfälle aus. Ein Erwachsener verliert etwa 1 bis 1,5 g Hautschuppen pro Tag, also rund 500 g pro Jahr und scheidet während des Schlafens etwa 40 g Feuchtigkeit pro Stunde durch Atmung und Schwitzen aus. Das meiste davon wird von der Matratze, dem Bett und den Möbeln aufgenommen. Pro Nacht und Person steigt so der Feuchtigkeitsgehalt der Matratze um etwa 180 bis 220 g und der des Kopfkissens um 15 bis 20 g [23]. Unter dem Bettlaken kann die Schmutzkonzentration 50 mal höher sein, als in der Raumluft [4].

Neue Matratzen beinhalten noch keine Allergene. Wenn sich Milben auf bzw. in der Matratze ansiedeln und vermehren, dauert es einige Jahre, bis die Allergenkonzentration groß genug ist, um Reizungen der Atemwege auszulösen. Auch wenn die Vermehrung der Hausstaubmilben gestoppt wird, bleiben die Allergene in der Matratze aktiv. Sie werden nur sehr langsam durch Schimmelpilze zersetzt. Die Allergene können für mehr als 10 Jahre aktiv bleiben. Die Allergenkonzentration steigt meistens während der Sommermonate und kann nach zwei Sommern ein reizauslösendes Niveau erreichen, das sich jedes Jahr weiter erhöht [4].

Reinigung und Desinfektion von Matratzen und Liegepolstern

Die Belastung durch Milben und Allergene lässt sich durch folgende Maßnahmen beeinflussen [4]:

Maßnahme Effekte
Elektrische Heizdecken (Nutzung tagsüber) Verringerung der Milbenpopulation zwischen 19% und 85%
Absaugen der Matratze Verringerung der Allergene um 78% bis 79% [6]
Chemische Behandlung Kurzzeitiger und nur geringer Effekt
Milbenschutzbezüge Verringerung der Milben,
Geringe Minderung des allergenen Staubs

Wir reinigen Matratzen mit einem Bürstsauger, der durch die Kombination von Vibration, Bürsten und Saugen den Schmutz aus der Matratze löst und entfernt. Der Schmutz besteht nicht nur aus allergenem Staub, sondern beinhaltet auch Hautschuppen und andere Nahrungsquellen der Hausstaubmilbe. Zusätzlich wird durch eine UV-C Bestrahlung die Vermehrung von Viren und Bakterien eingeschränkt und somit die Oberfläche der Matratze desinfiziert.

UV-C Strahlung mit einer Wellenlänge von 100 bis 280 nm ist sehr energiereich, dringt aber nicht tief in organisches Gewebe ein. Sie wird von Proteinen und Nukleinsäuren absorbiert, wodurch diese in Folge einer fotochemischen Reaktion verändert werden. Dadurch wird z.B. die DNA in lebenden Zellen so geschädigt, dass sie für die Zellteilung unbrauchbar wird.

Hinweis: Mit diesem Verfahren können keine Verfleckungen des Matratzenbezuges entfernt werden!

Schmutz aus einer Matratze
(im Vergleich zu einer 2 Euro Münze)

Matratzenreinigungsmaschine

Quellen

[2]
U. Derewenda, J. Li, Z. Derewenda, Z. Dauter, G.A. Mueller, G.S. Rule, D.C. Benjamin: The crystal structure of a major dust mite allergen Der p 2, and its biological implications, Journal of Molecular Biology, Band 318: Seiten 189-197, 2002, http://people.virginia.edu/~zsd4n/Website/PDFs/derp2.pdf